Mehrweg-Metallinstrumente

Mehrweg-Metallinstrumente



Das Luisenhospital Aachen nutzt ausschließlich Mehrweg-Metallinstrumente (z.B. Scheren, Pinzetten) die vor Ort wiederaufbereitet werden, anstelle von Einmal-Metallinstrumenten, die nach der Nutzung verbrannt und zumeist nicht recycelt werden. Neben ökologischen Aspekten ist die Nutzung von Mehrweginstrumenten auch aus sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten zu empfehlen: Die Gewinnung von Metallen aus Erzen ist extrem energieintensiv und verursacht hohe Treibhausgasemissionen1,2. Zudem ist die Qualität häufig schlechter als die von Mehrweginstrumenten, was zu einer geringeren Behandlungsqualität führen kann. Ein weiterer Nachteil von Einweginstrumenten ist, dass sie häufig unter problematischen Arbeitsbedingungen produziert werden. Die deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene weist zudem darauf hin, dass das irrtümliche Einbringen der Einwegprodukte in den Sterilisationsprozess zu einer erheblichen Korrosionsgefährdung der übrigen hochqualitativen Mehrweginstrumente führen kann3. Damit der Einsatz von Mehrweginstrumenten ökologisch von Vorteil ist, sind kurze Transportwege, moderne Geräte, optimierte Prozesse und der Einsatz von erneuerbaren Energien bei der Wiederaufbereitung entscheidend.

1 MacNeill AJ, Lillywhite R, Brown CJ: The impact of surgery on global climate: a carbon footprinting study of operating theatres in three health systems. Lancet Planet Health 2017;1(9):e381–e388
2 MPG: Eiserner Klimaschutz. Max-Planck-Gesellschaft 2019. www.mpg.de/14112208/metallindustrie-nachhaltig-co2-neutral (Zugriffsdatum: 07.06.2024)
3 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/108566/Einweg-in-Kliniken-Tausende-Tonnen-Edelstahl-landen-im-Muell (Zugriffsdatum: 07.06.2024)